Unser Segelrevier - Großer Plöner See
Der Plöner See ist mit fast 30 qkm Fläche der größte See in Schleswig-Holstein und zählt zu den 10 größten Seen Deutschlands. Ein tolles Revier für einen tollen Sport!
Die größten Orte und Gemeinden am See sind Plön, Ascheberg, Dersau und Bosau. Entstanden ist der See während der letzten Eiszeit – zwei Gletscherzungen haben dabei die beiden Seeteile geschaffen, die durch kleine Inseln geteilt werden. Insbesondere die Prinzeninsel und Langes Warder trennen den See in den Plöner und Ascheberger Teil. Für die Wassersportler verbinden zwei Durchfahrten diese Seeteile, u. a. dadurch wird der Plöner See zu einem wirklich interessanten Segelrevier.
Die tiefste Stellen des Segelreviers mit gut 60 Metern liegen im Plöner Teil. Eine befindet sich etwa auf Höhe Nehmten / Stein, auf der Linie zwischen dem Nehmender Berg und dem Bichler Berg südlich von Godau. Die zweite tiefe Senke liegt etwa östlich von Langes Warder.
Das Ascheberger Becken misst an seiner tiefsten Stelle 33 Meter. Diese Mulde befindet sich etwa östlich des Naturschutzgebietes zwischen Ascheberger Warder und Tempel.
Die Prinzeninsel mit dem Hellock und Prinzenbad
Die Prinzeninsel ist eine von Plön aus in den See hineinragende Halbinsel. An deren Südspitze bietet das Hellock eine der zwei Durchfahrten, um vom Ascheberger Becken in den Plöner Teil des Sees zu gelangen.
Die Durchfahrt durch das Hellock mit dem Segelboot ist immer wieder eine kleine Herausforderung. Entweder kommt der Wind durch die Ablenkungen der Inseln genau von vorn oder – was auch immer wieder beliebt ist – eines der Ausflugsschiffe der “Großen Plöner See-Rundfahrt” und “Bosau-Fahrt“ will zur gleichen Zeit diese Passage durchfahren. In die ohnehin schon schmale Durchfahrt reicht eine Vielzahl von Findlingen – großer Steine, die von den Gletschern zurückgelassen wurden – in den See hinein und diese sind bei hohem Wasserstand manchmal kaum zu erkennen.
Es gibt hier einen kleinen Strandabschnitt direkt am “Aussichtspavillon der Kaiserin Auguste-Viktoria”. Wer als Jollensegler das nach seinem Standort benannte Restaurant „Prinzeninsel“, früher bekannt als das „Niedersächsische Bauernhaus“, besuchen möchte, kann hier die Jolle auf den Strand ziehen. Soweit die Anfahrt nicht mit dem eigenen Boot erfolgt, nutzt man die Ausflugsschiffe der „Großen Plöner Rundfahrt“ oder der „Bosau Fahrt“. Zu Fuß ist der Wanderweg vom Parkplatz an der Bundesstraße B430 oder von Plön aus immer ein schöner Spaziergang durch den Wald.
Das Prinzenbad am Westufer der Halbinsel ist nicht weit entfernt. Für Ascheberger Segler ist es ein beliebter Ausflug, an warmen Sommerabenden zum Prinzenbad zu segeln, dort am Strand ein Bad zu nehmen und anschließend den Picknickkorb auszupacken. Mit dem letzten Wind und den Strahlen der untergehenden Sonne geht es zurück in den Hafen nach Ascheberg.
Während der Sommermonate unterhält die DLRG Plön am Prinzenbad eine Rettungsstation.
Weitergehende Informationen finden sich auf der Internetseite der DLRG Plön, Telefon: 04522 2552.
Der Kanal
Die zweite offiziell zulässige Durchfahrt zwischen den Seeteilen ist der so genannte Kanal; eine ausgetonnte Fahrrinne führt mitten durch das Inselparadies des Plöner Sees. Diese Fahrrinne ist eng und führt durch das hier eigentlich bestehende Naturschutzgebiet, dicht vorbei an den Wardern, die eine Vielzahl von Wasser- und Landvögeln beherbergen und welche hier in Ruhe brüten, aufwachsen und mausern können.
Die Einfahrten zum Kanal befinden sich auf Ascheberger Seite zwischen Konau und Burmesterwarder und auf Plöner Seite zwischen Rottenwarder und Triebs. Die Fahrrinne entlang der Westseite von Langes Warder ist gut getonnt und sollte strikt beachtet werden, denn zu beiden Seiten ist schnell der Seegrund zu sehen und bringt kaum noch befahrbare Tiefe. (Zur Karte des Naturschutzgeietes “Störland und Inseln im Großen Plöner See”)
In jedem Fall ist dieses eine wirklich sehenswerte Durchfahrt, die aber auf Grund der abgelenkten Windverhältnisse zwischen den Wardern auch schnell zu einer Kreuzfahrt im wahrsten Sinne des Wortes werden kann.
Der Bischofssee bei Bosau
Kleine Seen, in direkter Verbindung mit dem Plöner See, tragen zur Abwechslung und Vielfalt in unserem Segelrevier bei. Die Halbinsel Bischofswarder trennt den Bischofssee vom Plöner See. Zwei Pfähle kennzeichnen die Durchfahrt in den Bischofssee. Die Fahrrinne liegt östlich der Pfähle. Wer Glück hat und günstige Windverhältnisse vorfindet, kann einfach dem Ausflugsschiff der Bosau-Fahrt folgen.
In Bosau, direkt am Bischofssee, gibt es zwei Lokalitäten, die zum Verweilen einladen. Hier können Sie zum Mittagessen anlegen oder am Nachmittag eine Segelpause einlegen und bei einem guten Stück Kuchen mit Kaffee oder einem Eis einen schönen Blick auf diesen See genießen. Beide Häuser verfügen über eine Steganlage. Das Restaurant und Café “Haus Schwanensee” oder des Hotel Strauers mit dem Café Seeterassen sind einen Stopp wert.
In der Sommersaison bietet das „Haus Schwanensee“ auch ein besonderes Programm unter dem Thema “Live am Bischofssee”; alle 14 Tage freitags abends wird gratis ein Musikprogramm von vorwiegend lokalen und regionalen Musikern oder Gruppen geboten; dazu gibt es Speisen und Getränke unter freiem Himmel. Das entsprechende Programm kann auf der Internetseite des “Haus Schwanensee” abgefragt werden.
Einen Freitagabend mit Live-Musik beim Sonnenuntergang dort wird man kaum vergessen.
Auch in Bosau gibt es eine Rettungsstation der DLRG. Die Wasserrettung ist erreichbar über die Notfallnummer 112, die Rettungsleitstelle benachrichtigt dann die Feuerwehr bzw. Wasserrettung.
Auf zur Südspitze am Plöner See nach Stadtbek
Je nach Boot und Windverhältnissen dauert eine Umrundung des Plöner Sees vier bis sechs Stunden – ein Weg, abhängig von den Kreuzschlägen, von etwa 15 – 20 sm. Diese Tour führt auch an die Südspitze des Plöner See Teils. Ein Stopp in Stadtbek bzw. Pehmerhörn lohnt sich auf jeden Fall, hier findet man das Hofcafé Brüne (Tel: 04555 1075). Wer mit dem Boot kommt, zieht es östlich vom Campingplatz in der Bucht entweder auf den Strand oder ankert im flachen Wasser unterhalb des Café. Ein kurzes Anlegen am Steg des Campingplatzes ist auch möglich, wird jedoch nicht allzu gern gesehen, da wir dort verweilenden Urlaubern eventuell den Liegeplatz nehmen könnten.
Die Plöner Bucht
Die Plöner Bucht im Norden gehört selbstverständlich auch zu einer Umrundung des Plöner Sees. Das Plöner Schloss ist der Blickfang der Stadtkulisse. Wer Plön einen Besuch abstatten will, findet bei unseren Segelfreunden des PSV sicherlich einen Platz zum Anlegen. Ein Fußweg führt direkt am Seeufer entlang bis unterhalb des Schlosses – oder ein Spaziergang durch das schöne Stadtzentrum mit der “Nikolaikirche”, in der eine große Pfeifenorgel mit 38 klingenden Registern den Zuhörer begeistert. Natürlich gehört der Schlosspark mit dem beeindruckenden Blick über die Plöner Bucht zu den lohnenswerten Zielen der Stadt.
Die Inseln Olsburg und Hankenburg im Süden der Bucht erlauben verschiedenste interessante Kurse, um nach Plön zu segeln. Aber Vorsicht, denn zwischen den Inseln befinden sich Untiefen und ein Fels dicht unter der Wasseroberfläche – man sollte auch hier auf die Austonnung des Fahrwassers achten.
Auf dem Weg zurück in den Ascheberger Seeteil bietet sich in unserem Segelrevier als Alternative zum Hellock der oben beschriebene Kanal an. Er ist von Plön aus zu erreichen, indem man östlich an Langes Warder entlangfährt und anschließend um dessen Südspitze wendet und das Warder Konau passiert. Die Durchfahrt ist durch Bojenketten gekennzeichnet. Bei niedrigen Wasserständen ist es ratsam, das Schwert etwas aufzuholen.
Um Starkwinden aus Ost oder Nordwest auszuweichen, bietet die Bucht unterhalb des Koppelsberg im Ascheberger Becken guten Schutz. In der Bucht zu ankern und ein Mittagsschläfchen zu genießen oder ein paar Runden zu schwimmen ist bei vielen Seglern immer wieder beliebt.
Die Dersauer Bucht
Ein kurzer Törn von Ascheberg ist der Weg nach Dersau. Er führt östlich um das Ascheberger Warder herum. Die Durchfahrt südlich zwischen den Inseln Ascheberger Warder sowie Tempel und dem Wald am Ascheberger Berg ist nicht erwünscht, dieses sollte auch bitte beachtet werden.
In den Sommermonaten bietet das Hotel Appel in Dersau mit seinem Kaffee- und Biergarten einen Platz zum Verweilen.
Wer bei Südwest- bzw. Ostwinden den Umgang mit dem Spinnaker oder Gennacker üben will, hat hier die Chance von Dersau zum Koppelsberg und / oder zurück über einen Schlag von gut 2,6 sm.
Ascheberger Bucht
Am Ende der Ascheberger Bucht befindet sich die Fischerei Lasner. Ein paar Segelboote finden am Anlegesteg Platz. Mit dem Blick auf den See ein Fischbrötchen oder auch frisch gebratenen Fisch mit leckerem hausgemachten Salat zu genießen, ist von Anfang Mai bis Ende Oktober möglich.
Die Anfahrt zur Fischerei Lasner mit dem Boot ist aus dem oben beschriebenen Grund nur von Ascheberg her zulässig, wer also von Plön oder Dersau kommt, muss bitte das Ascheberger Warder nördlich umrunden und in die Bucht einfahren.
Um dem Ort Ascheberg per Boot einen Besuch abzustatten, ist ein Anlegen im Ascheberger Seglerhafen möglich, Gäste sind hier immer herzlich willkommen.
Leider hat das Café am See in Ascheberg neben unserem Segelhafen zurzeit keinen Pächter. Wir hoffen, dass sich das bald wieder ändern möchte.
Bitte halten Sie von den Inseln Ascheberger Warder und Tempel die geforderten 100 m Abstand. Auf diesen Inseln brüten im Frühjahr viele Vogelarten oder verbringen hier die Zeit ihrer Mauser.
Untiefen im Plöner See
Die Segelvereine am Plöner See und die Segelschule Plön haben sich vor einigen Jahren zusammengetan und eine Untiefenkarte vom Plöner See erstellt. Außerdem wurden die meisten Untiefen mit gelben Untiefentonnen gekennzeichnet.
Besonders hinweisen möchten wir auf
- den Godauer Berg, der Kurs im Plöner Seeteil vom Ausgang des Kanals durch das Natuschutzgebiet nach Süden in Richtung Stadtbek führt genau daran vorbei
- den Klumpenberg, er liegt östlich vom Hellock mit Kurs auf Plön
- die Untiefe westlich des Hellocks in Richtung Koppelsberg
- die Untiefen in der Bucht von Sepel. Halten Sie hier viel Abstand zu den kleinen Inseln bzw. Steihaufen
- die Untiefen zwischen Hankenburg und Olsburg
Auch von den Inseln sollten die Segler Abstand halten, einige Stein- bzw. Sandzungen und ‑felder ragen als Flachwasser weit in den See hinein.
Segeln und Naturschutz
Bestandteil des “Segelreviers Plöner See” sind zwei Naturschutzgebiete, die nur teilweise befahren werden dürfen. Zum einen das Gebiet „Störland und die Inseln im Großen Plöner See“, das genau zwischen den Seeteilen liegt, sowie das Ascheberger Warder.
Naturschutz und Segeln ist kein Widerspruch. Die in Vereinen organisierten Seglerinnen und Segler haben sich mit den „10 goldenen Regeln des Wassersports“ bereits seit vielen Jahren dem Umweltschutz verpflichtet. Natur, Segeln und weitere Sport- und Freizeitaktivitäten sind wichtige Bestandteile der Tourismusregion und des Naherholungsgebietes des Großen Plöner Sees und der Holsteinischen Schweiz.
Bei unseren Segeltouren begleitet uns häufig der Seeadler, u. a. sind Seeschwalben, verschiedene Gänse- und Entenarten auf den Segeltouren zu beobachten. Ihr Brut- bzw. Mauserbereich sind insbesondere die Naturschutzgebiete.
Auch diese befahren wir organisierten Segler natürlich nicht; als Segler meiden wir auch Flachwassergebiete und halten Abstand von Inseln und Uferbereichen. Hier liegen zusätzlich häufig größere Steine und, ganz ehrlich, wer riskiert schon vorsätzlich oder freiwillig einen Schaden am Boot.
Im Herbst und Winter ist die Region und der See Rast- und Überwinterungsgebiet für viele durchziehende Vögel.
Wir stören im Herbst und Winter weder die Reiher- und Schellenten, noch Haubentaucher, Graugänse, Zwergmöwen und Blässrallen, die am Plöner See rasten oder überwintern.
Zu dieser Zeit sind unsere Boote eingelagert und wir freuen uns auf die neue Segelsaison.
Zum Schluss eine letzte Frage: Verursachen Segelboote Wellenschlag?
Der Vorwurf mancher Naturschützer, der durch Segelboote verursachte Wellenschlag störe die Vögel oder trenne die Küken von ihren Eltern, ist unbegründet.
Wer einmal mitgesegelt ist, weiß, dass ein Segelboot keine hohen und / oder starken Wellen verursacht. Bereits wenige Meter hinter dem Boot ist die Welle kaum noch zu bemerken und die Wasseroberfläche glättet sich.
Durch den Wind verursachte Wellen sind oftmals deutlich höher und stärker als die eines Segelbootes. Erst wenn ein Motor zugeschaltet wird, ist die eingebrachte Energie dermaßen hoch, dass diese Boote nennenswerte Wellen verursachen, die sich auch entsprechend bis zum Ufer fortsetzen können.
Motorbetriebene Boote auf dem Großen Plöner See sind aber ausschließlich die Ausflugsschiffe, DLRG und Wasserschutzpolizei, sowie die Berufsfischerei.
Jede andere Anwendung eines Motors, auch eines elektrischen Flautenschiebers, muss beim Kreis Plön zuvor beantragt und von dort auch genehmigt werden!
In den letzten Jahren jedoch mussten wir auch während der Sommerzeit eine zunehmende Anzahl von Starkwindtagen registrieren und dadurch entstehenden Wellenschlag beobachten. Auf dieses Phänomen haben wir jedoch leider keinen Einfluss.