Die 80er Jahre

In diesem Jahrzehnt ging der Ausbau des Vereinsgeländes und des Hafens weiter. Zu Beginn des Jahrzehnts wurde das Clubhaus ausgebaut und das noch vorhandene Tonnenfeld durch die Brücke 3, so wie sie jetzt noch steht, ersetzt. Dazu wurde zusätzliche Fläche hinzugepachtet. Nach langen Verhandlungen wurde 1981 ein neuer Pachtvertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren und einer Vorpachtregelung über weitere 10 Jahre abgeschlossen. Damit war der Weg für die Beantragung öffentlicher Zuschüsse für den Bau der Brücke 3 und der Erweiterung des Clubhauses geebnet.

Die „endgültige Fertigstellung“ des Clubraums erfolgte 1986: Paul Sembdner fertigte den Tresen an und K.H. Leifheit stellte die Sitzbänke fertig. Das leidige Heizproblem erledigte sich durch die Beschaffung von Ölradiatoren.

Anfangs des Jahrzehnts zeichneten sich Einschränkungen des Befahrens des Sees für die Segler ab. Das Landwirtschaftsministerium machte insbesondere die Segler für den Rückgang der Schilfgürtel verantwortlich, die mit „ihren großen Hausboten am Schilfgürtel ankerten“. Gemeint waren Kajütboote wie die Neptun 22 oder Varianta auch heute noch heute häufig auf dem Plöner See zu sehen sind. Damit zeichnete sich auch das Ende des Pachtvertrages für die Insel Konau ab, er wurde ab 1984 durch das Forstamt nicht mehr verlängert.

Einschränkungen für Segler auf dem Plöner See

Auch die Genehmigung von Motorbootfahrten war damals bereits nicht einfach: Der Kreis Plön lehnte 1981 die Erteilung einer Genehmigung für ein 2. Motorboot für die Ascheberger Seglergemeinschaft zunächst ab. Hier gegen erhob der Vorstand mit Verweis auf den Bedarf der Jugendgruppe und des Arbeits- und Rettungsdienstes Einspruch. Die Genehmigung für das 2. Rettungsboot wurde zur Regattabegleitung und Jugendarbeit schließlich erteilt.

Seglerische Aktivitäten

Aber auch der Segelsport kam nicht zu kurz. Die ASG richtete regelmäßig das An- und Absegeln für die Segelvereine am Plöner See aus. Im Jahr 1984 holte Hans Küttner, der damalige Jugendwart und spätere langjährige Vorsitzende, die Landesjugendmeisterschaften an den See, die die ASG gemeinsam mit dem SCvP und dem WSvD austrug.

Zu den Segelaktivitäten 1981 schreibt der Chronist Jochen Herrmann:

Das Interesse an den Regatten der RuF-Gemeinschaft habe allgemein abgenommen. Die RuF bat um Unterstützung der Vereinsvorstände. Die ASG, so beschloss der Vorstand, werde den Jugendlichen Startgelder für die Teilnahme an Regatten erstatten. Außerdem kann der Neptun-Pokal 1982 in Ascheberg ausgetragen werden.

Die 24-Stundenregatta im Jahr 1981 entwickelt sich zur Sturmregatta. 66 Boote starten am Sonnabend in Plön. Das Feld zog sich weit auseinander. Am Sonntagmorgen zog eine Gewitterfront über den See und brachte Wind aus Nord-West mit Stärke 7. Die Folge: Kenterungen, Mastbrüche, Ruderschäden u. a., die Hälfte der Boote gab auf.

Auch 1983 war die rückläufige Beteiligung von ASG-Mitgliedern an Regatten wieder Thema im Verein und Vorstand: Zur Belebung der seglerrischen Aktivitäten beriet der Vorstand über die Gestaltung der vereinsinternen Wettfahrten, denn die Beteiligung hat in den letzten Jahren erheblich nachgelassen:

Die Wurstregatta bleibt erhalten. Die Wertung der teilnehmenden Boote wird geändert in zwei Gruppen: langsame und schnelle Boote. Je ein schnelles und ein langsames Boot werden als Paar gewertet. Außerdem findet an Land ein Wettkampf der Ehepartner, Kinder usw. statt, die jeweils einer Paarung der Boote zugeordnet werden. Das gemeinsame Ergebnis wird gemeinsam gewertet und prämiert.

Da keine vereinsinterne Wettfahrt mehr gefahren wird, soll neu der ASG-Pokal ausgesegelt werden. Eine Kommission, bestehend aus Hans Küttner, Hans Marks, Walter Illing und Dieter Schneewolf, soll Vergleichszahlen (Yardstick) für die teilnehmenden Boote festlegen. Im folgenden Jahr sollen die Boote des ersten Drittels einen Punkt Abzug bekommen, das mittlere Drittel bleibt bestehen und das letzte Drittel bekommt einen Punkt dazu.

Man hofft auf eine bessere Beteiligung bei dieser Wettfahrt.

Die Wettfahrt „ASG Pokal“ hat gut eingeschlagen: 1983 29 Boote, 1984 waren es 34 Boote und für 1985 erwartet man nochmals eine Steigerung in der Beteiligung.

Gestartet wird nach dem australischen „Känguru-Startverfahren“. Das langsamste Boot zuerst, die anderen folgen entsprechend der Yardstickliste. Jeder hat eine gute Chance und weiß nach dem Zieldurchgang, welchen Platz er ersegelt hat.

Schon die damalige Situation kommentierte der Chronist Jochen Herrmann folgendermaßen:

„Das Grundproblem wird kaum zu lösen sein, nämlich, dass ein großer Teil der Mitglieder nur einen Bootsliegeplatz sucht und auf Grund fehlender Regattaerfahrung nur segeln will und so nebenbei an den Vereinsveranstaltungen teilnimmt. Daneben die Gruppe der Regattasegler, die rund um den See alle Regatten besuchen, die Wettfahrtregeln beherrschen und kaum Verständnis für die „Schipperheinis“ aufbringen. In jedem Verein ist es schwierig, hier die Balance zu halten. Der Zusammenhalt wird in der ASG durch die zwingende Beteiligung am Brückenauf- und -abbau erreicht und das jeweilige Erbsensuppenessen oder gemeinsame Frühstück beim 2. Arbeitsdienst.“

 

Der Steuermann (Vorsitzende) der ersten Jahre, Peter Lüdke, übergab 1981 das Ruder an Ernst-August Kasten, gefolgt 1986 von Hans Küttner.

Die Jahre 1987 bis 1989

Das Jahr 1987 begann mit einem Winterausflug der Vereinsmitglieder von Travemünde nach Trelleburg über die zugefrorene Ostsee. Insgesamt war das Jahr ziemlich „aprilhaft“ wie der Schriftwart in einem Rundbrief im September berichtet. Neben den üblichen Veranstaltungen stand 1987 das Stiftungsfest zum 20-jährigen Bestehen am 28. November an. 180 Gäste folgten der Einladung der ASG zum Stiftungsfest im Ascheberger Hof.

Trotz des bescheidenen Wetters kam das Segeln nicht zu kurz. Bei der Wurstregatta gab es Kenterungen und Mastbruch. Außerdem nahmen die im Verein nun zahlreich vorhandenen Neptunsegler am Neptunpokal teil. Der ASG-Pokal am 6. September und das Absegeln zum SCvP beendeten die Segelsaison in diesem Jahr.

Der Portalkran wird gebaut

Im Herbst 1987 wurde auf der Mitgliederversammlung über den Bau des heutigen Portalkans und den Umbau der Slipbahn diskutiert. Mit 18 gegen 2 Stimmen bei 7 Enthaltungen stimmt die Versammlung dem Bau zu und beauftragt den Vorstand und Bauausschuss mit den weiteren Planungen. Da es in der Mitgliedschaft zahlreiche Bedenken gegen den Kranbau gab, war diese auch Thema auf der Mitgliederversammlung im März 1988.

Rolf Henniger und Hans Blask beantworteten Fragen zum Bau, zu den erforderlichen Arbeiten und zu den Kosten. Obwohl die Meinungen weit auseinander gehen, beschloss die Versammlung mit 18 Ja-Stimmen, 7 Enthaltungen und 11 Nein-Stimmen den Bau der Krananlage mit Mehrheit. Der Vorstand trieb die Planungen für den Kranbau und die Slipanlage voran und kann auf der Mitgliederversammlung am 15. Oktober 1988 mitteilen, dass die Baugenehmigung erteilt sei. Das Fundament wird so gebaut, dass der Brückenkopf für die Brücke II mit einbezogen wird und für das Abwasser vom Reinigen der Boote ein Auffangbehälter neben dem Kran entsteht.

Die Bauarbeiten am Kran gingen zügig voran. Für den Bau hatte sich besonders Rolf Henniger – Bauingenieur (grad.) und damit Fachmann auf dem Gebiet Betonbau – eingesetzt. Hilfreich ist auch, dass Henniger bei der Fa. Giese in Wankendorf beschäftigt war. Er kannte auch alle benötigten Firmen. Unterstützt wurde er vom Hafenmeister Hans Blask, der auch in dieser Branche tätig ist. Das gesamte Fundament des Krans, einschließlich des Brückenansatzes, wurden von Rolf Henninger und Hans Blask mit Unterstützung einiger weniger Mitglieder gebaut. Sie schachteten das Fundament aus, schalten es ein und gossen, nachdem die Bewährung und die Verankerung des Krans eingesetzt waren, den Beton.

Dank der guten Verbindungen zu benötigten Firmen konnte Rolf Henniger den Bauablauf kostengünstig organisieren (Betonlieferung / fahrbarer Kran zur Aufstellung des Krans). Der Portalkran wurde von der Fa. Niemann in Kiel geliefert. Die Aufstellung erfolgte mit Unterstützung der Fa. Giese.

Und auch den Bau der neuen Slipanlage im Sommer 1987 steuerte Rolf Henniger sicher durch alle Schwierigkeiten. Nach Beratung im Vorstand erfolgte der Einkauf des Materials in Hamburg (Schienen, Schwellen und Transport). Nach dem Schweißen des Schienenstranges erfolgte das Austauschen der alten und der neuen Schienen durch die Firma Giese und einen Autokran der Firma Wille aus Kiel.

Die von der ASG durchgeführte Landesjugendmeisterschaft für die Bootsklasse der Europe sollte am 9. September 1989 feierlich eingeweiht werden. Das so erfolgreich begonnene Jahr oder auch Jahrzehnt wurde durch den Abbrand des Vereinshauses bis auf die Grundmauern am Abend des 8. Septembers getrübt. Es war Brandstiftung, der oder die Täter wurden nie gefasst. Trotz dieses bitteren Ereignisses fanden die Landesjugendmeisterschaften am 9. und 10. September statt.